AOK Bayern

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Neue Kooperation zwischen BDS Bayern und AOK Bayern

Ein starkes Team

"Gesunder Geist, gesunder Körper:
Eine Reise zur psychischen Gesundheit"

Psyche, Probleme, Prävention und Praxis

Mens sana in corpore sano – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Diesen Wunsch äußerte bereits der römische Dichter Juvenal, 2000 Jahre später ist dieser Ansatz in der modernen Gesellschaft wichtiger als je zuvor. Dennoch werden psychische Probleme in der Arbeitswelt 2023 oft tabuisiert. Genau darauf wollte der BDS Bayern in Kooperation mit der AOK Bayern am 26.04. bei der Veranstaltung „Gesunder Geist, gesunder Körper: Eine Reise zur psychischen Gesundheit“ in der Alten Brauerei Stegen in Inning am Ammersee hinweisen – mit großem Erfolg. Das Publikum im Saal zeigte sich von den Vorträgen und Diskussionen ebenso begeistert wie über 2200 Zuschauer im Livestream. Nicht zuletzt dank der ebenso charmanten wie schlagfertigen Moderatorin Marion Gehlert sowie dreier außergewöhnlicher Speaker.

Nachdem sich der BDS Bayern und die AOK Bayern im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements im letzten Jahr der ergonomischen Ausrichtung der Arbeitsplätze sowie der nachhaltigen Optimierung der Arbeitsabläufe widmeten, erweitert sich die Betrachtungsweise 2023 auf die psychische Ebene. Zu Beginn begrüßte TV-München-Chefredakteurin Marion Gehlert vor knapp 100 Gästen die Präsidentin des BDS Bayern, Gabriele Sehorz auf der Bühne. Diese macht deutlich, dass psychische Belastungen nachweisbare Auswirkungen auf die Arbeitsleistung haben, sowohl bei Unternehmern, als auch bei den Mitarbeitern. „Dann können wir alle unser Potential nicht hundertprozentig abrufen.“ Martin Felber, Direktor der AOK München, betonte im Anschluss die deutschlandweite Einzigartigkeit der Kooperation. „Wir stoßen durch die Zusammenarbeit mit dem BDS Bayern in betriebliche Bereiche vor, zu denen wir sonst keinen Zugang hätten.“ Laut den erhobenen AOK-Daten erlebte Deutschland in den letzten zehn Jahren eine ständige Steigerung der psychischen Erkrankungen. Allein im letzten Halbjahr stieg die Anzahl der psychischen Erkrankungen um elf Prozent, gleiches gilt für die Dauer. „Vor diesem Hintergrund ist diese Veranstaltung derart wichtig“, so Felber. Dem pflichtete der Geschäftsführer von BDS Mehrwert, Jan Vogel, uneingeschränkt bei: „Ziel der Veranstaltung ist es, durch Information die Scheu nahmen, sich diesem Thema zu stellen. Wenn wir uns als Unternehmer in diesem Punkt nicht verändern, werden wir verändert – und zwar in dem Sinne, dass wir keine Bewerber mehr bekommen.“

Erster Redner auf der Bühne war Prof. Dietrich Grönemeyer, seines Zeichens Autor und selbst Mitglied des BDS Bayern mehrerer Bestseller-Bücher (u.a. „Medizin verändern“), gern gesehener Gast in Talkshows und „Vater der Mikrotherapie“. Sein Vortrag zeigte sowohl die Möglichkeiten des Unternehmers als auch jene der Mitarbeiter auf, um psychischen Problemen präventiv zu begegnen. „Vorsorgen ist immer besser und billiger als heilen!“ Im Zuge dessen appellierte er, sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. „60 Prozent meines Wohlbefindens liegen nachgewiesenermaßen in meinem eigenen Tun.“ Stressfolgen wie u.a. hoher Blutdruck, Rückenschmerzen, Diabetes, Burnout und Depression können vermieden werden, „wenn eine wertschätzende Unternehmenskultur gepflegt wird“, so Professor Grönemeyer. Eine negative Work-Life-Balance schade nicht nur dem persönlichen, sondern letztlich auch dem unternehmerischen Erfolg. Eine der Kernforderungen in dieser ebenso unterhaltsamen wie informativen Rede: „Vergessen Sie das Lächeln nicht!“

Anschließend begrüßte Moderatorin Marion Gehlert die Skisprung-Legende und ehemaligen Sieger der Vierschanzentournee, Sven Hannawald, auf der Bühne zum Interview. 2005 musste er seine Laufbahn aufgrund eines Burnouts beenden. In einem beeindruckend offenen Gespräch offenbarte Hannawald die psychischen Themen, die ihn durch die Karriere begleitet hatten – und partiell bis heute begleiten. „Ich habe irgendwann gemerkt, dass etwas nicht stimmt“, so Hannawald, der sich laut eigener Aussage selbst stets den größten Leistungsdruck auferlegte. „Meine physischen Werte waren super. Erst der letzte Arzt, den ich konsultierte, konnte mir weiterhelfen: Er diagnostizierte einen Burnout und wies mich sofort in eine Klinik ein. Ich merkte, wie verzweifelt mein Körper nach Abstand, Ruhe und Seelenfrieden schrie.“ Diese Vollbremsung war für Sven Hannawald eine glückliche Fügung. Mittlerweile ist als Skisprung-Experte für die ARD tätig und im Rahmen der Betrieblichen Gesundheit deutschlandweit als anerkannter Seminarleiter und Speaker aktiv. Zugleich weiß er aber immer noch um seine Anfälligkeiten: „Ich bin Perfektionist. Entweder mache ich etwas richtig oder gar nicht. Der Unterschied ist, dass ich mir heute feste Auszeiten gebe.“

Als letzter Redner betrat Diplom-Psychologe Udo Schüppel, der auch als Mitglied des Verbandes für den BDS Bayern im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements tätig ist, die Bühne und gab den Zuschauern einen tiefen Einblick in seine Praxisarbeit und wies auf die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten im Unternehmen hin, um kurzfristige Wirkungen zu erzielen, aber nachhaltig die Lebensqualität aller Beteiligten zu heben. „Ohne gutes Team kein guter Umsatz!“ Hierbei betonte Schüppel auch die gravierenden Veränderungen der Gesellschaft, die heute weitaus bunter und eigenständiger ausfällt. Zudem empfahl er den Begriff „Work-Life-Balance“ durch „Balance“ zu ersetzen, welcher die privaten, beruflichen und alle anderen Lebensbereiche abdeckt. Auch die Tabuisierung psychischer Probleme war Inhalt seines detailreichen und dennoch belebenden Vortrags. Hier müsse dringend etwas geschehen. Abschließend betonte er die Vorzüge für das Unternehmen, wenn es möglichen psychischen Problemfeldern proaktiv und präventiv begegnen würde: „Es ist eine unglaublich starke Mitarbeiterbindung möglich!“

Nach einer ebenso geselligen wie entspannten Mittagspause stellten sich Prof. Dietrich Grönemeyer, Sven Hannawald und Udo Schüppel an der Seite von Jan Vogel und Sandra Böhm, Beraterin im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bei der AOK Bayern, den Fragen des Livepublikums sowie der Livestream-User, welche ihre Anliegen online einsenden konnten. Das Spektrum reichte von politischen über soziale bis hin zu privaten Bereichen. Was sind die Folgen der geplanten Gesundheitsreform für die Krankenhäuser und deren Mitarbeitern? Was tun, wenn man einen eigenen Burnout befürchtet – offen artikulieren oder sich nur Vertrauenspersonen wenden? Wie soll ich mit einem Narzissten in meinem näheren Arbeitsumfeld umgehen? Zwei Stunden lang widmete sich das hochrangig besetzte Podium den Fragen der Zuschauer und wurde am Ende mit großem Applaus verabschiedet. Oder wie es Jan Vogel zum Ende von „Gesunder Geist, gesunder Körper: Eine Reise zur psychischen Gesundheit“ formulierte: „Das war eine perfekte Veranstaltung! Danke an die AOK Bayern, danke an die großartigen Referenten und alle Beteiligten – und natürlich danke an unsere Zuschauer in Präsenz sowie im Livestream!“ Und so endete ein gelungener Tag im Sinne der psychischen Gesundheit.

Speaker:

Udo Schüppel

Professor Dietrich Gröneymeyer

Sven Hannawald

Feuerwehrmann der Psyche

Coach, Berater und Therapeut – Udo Schüppel ist ein Mann der Praxis. Der studierte Diplom-Psychologe machte sich vor zwölf Jahren selbständig und ist jeden Tags „auf´s Neue überrascht und begeistert“, mit welchen Aufgaben ihn sein Beruf konfrontiert, den er u.a. als Mitglied im Auftrag des BDS Bayern ausübt.

 

 

Der Gamechanger

Sein Bruder Herbert gehört zu den erfolgreichsten Künstlern der deutschen Musikgeschichte, er selbst zu den medizinischen Koryphäen des Landes, die gerne gegen den Strom schwimmen und damit fachliche Revolutionen in Gang bringen.

 

Gesunde Siegermentalität

Mit seinen vier Tourneesiegen 2002 schrieb Sven Hannawald Sportgeschichte. Zudem wurde er als Skispringer mehrfacher Weltmeister, errang Olympisches Gold und wurde zu Deutschlands Sportler des Jahres gekürt. 2005 musste der gebürtige Erzgebirgler aufgrund eines Burnouts seine Karriere beenden.

Anlässlich der Veranstaltung „Gesunder Geist, gesunder Körper: Eine Reise zur psychischen Gesundheit“, welche am 26.04.2023 in einer deutschlandweit einzigartigen Kooperation zwischen dem BDS Bayern und der AOK Bayern in der Alten Brauerei Stegen in Inning am Ammersee ausgetragen wurde, referierte Udo Schüppel in einem ebenso detailreichen wie belebendem Vortrag vor etwa 100 Livezuschauern und über 2200 Usern im Livestream über die Zusammenhänge zwischen gesunder Psyche und gesunder Arbeit.

In Coaching und Therapie geht es häufig darum, Notsituationen zu entschärfen – Udo Schüppel kommt entsprechend häufig als „Feuerwehrmann“ zum Einsatz und geht dahin, wo es im Betrieb gerade brennt. Seine wesentlichen Orientierungspunkte sind dabei die Wirkungen, welche im Alltag spürbar sind und nachhaltig die Lebensqualität heben. In seiner Beratung gilt der Fokus der Gestaltung der Bedingungen und des Miteinander. „Mir geht es um ein emotionales Erleben einer Situation, die dann zu Handlungen führt, welche langfristige Wirkung haben“, so der Diplom-Psychologe. „Im technischen Bereich von Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit haben wir in den vergangenen Jahrhunderten und Jahrzehnten eine ganze Menge erreicht.“ Aber wie sieht es mit der mentalen Komponente des Arbeitnehmerschutzgesetzes aus? Zwischen 2011 und 2021 haben die Fehltage in den Betrieben aufgrund einer psychischen Erkrankung um 41 Prozent zugenommen. Eine für Schüppel alarmierende Zahl. Dennoch stellt die Tabuisierung derartiger Probleme immer noch ein Problem dar. „Wir haben hier einige Fortschritte erzielt, müssen aber noch viel intensiver darüber sprechen!“, so die Forderung Schüppels. Allgemein empfahl er den Begriff „Work-Life-Balance“ durch „Balance“ zu ersetzen, welche die privaten, beruflichen und alle anderen Lebensbereiche abdeckt. Denn nur, wenn alle kleinen Rädchen des Alltags ineinandergreifen, kann man tatsächlich von Seelenfrieden sprechen. Doch noch steckt dieser Ansatz in den Kinderschuhen. „Bei den psychischen Erkrankungen ist uns noch nicht sonderlich viel eingefallen.“ Er möchte das ändern.

Es existiert eine Schwellenangst bezüglich psychischer Probleme, nicht nur in den Unternehmen, sondern bei den Betroffenen selbst, die mitunter ihre privaten Probleme in den Betrieb hineintragen. Wer kann mir helfen? An wen soll ich mich wenden? Hier greift das betriebliche Gesundheitsmanagement. Grundsatz: Welcher Verantwortlicher sich präventiv kümmert, wird in diversen Kategorien nachhaltig belohnt. Die Maßnahmen im Bereich der psychischen Gesundheit resultieren sowohl in einer starken Mitarbeiterbindung als auch Teamzusammenhalt, höheren Leistungsfähigkeit und Kundenzufriedenheit und konsequenten Lösungsorientierung. Führungskräfte werden zu Magneten für Führungskräfte, die nicht nur ihren Lohn im Blick haben, sondern auch die Qualität des Managements. Die unausweichliche Folge…? Mehr Umsatz! Das betriebliche Gesundheitsmanagement kann eine besondere Dynamik in einem Unternehmen entwickeln, egal von welcher Größenordnung und Mitarbeiteranzahl man spricht. Dabei ist es eben nicht entscheidend, möglichst homogen als Gruppe aufzutreten, sondern die individuellen Qualitäten aller Beteiligten möglichst gewinnbringend einzusetzen. Gleichmacherei wird weder dem einzelnen Charakter noch den Unternehmenszielen gerecht. „Dieser Ansatz ist nicht besonders kuschelig, aber es bringt die größten Effekte“, so Schüppel. „Nur so haben sie in ihrem Betrieb Personen, die unterschiedliche Aufgaben bewältigen können. Ein Team, das sich gegenseitig stützt, miteinander lachen und streiten kann, wird von keiner Herausforderung aus der Bahn geworfen!“

Professor Dietrich Gröneymeyer legte am 26.04.23 als Mitglied und auf Einladung des BDS Bayern sowie der AOK Bayern im Rahmen der Veranstaltung „Gesunder Geist, gesunder Körper: Eine Reise zur psychischen Gesundheit“ in der Alten Brauerei Stegen in Inning am Ammersee dar, wie man präventiv psychischen Problemen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements begegnen kann.

Die große Bühne ist Professor Dietrich Gröneymeyer gewohnt. Nicht nur, weil seine Bücher die Bestsellerlisten anführen (u.a. „Medizin verändern“), sondern er auch gern gesehener Gast in den deutschen Talkshows ist. Unterhaltsam, informativ und gleichsam empathisch führte Professor Grönemeyer bei dem Auftritt vor 100 Zuschauern und mehreren tausend Usern im Livestream durch seinen Vortrag und sorgte trotz des ernsten Inhalts immer wieder für Lacher. Einer seiner Grundsätze lautet entsprechend: „Vergessen Sie das Lächeln nicht!“ Für ihn steckt ein wohlbefindlicher Geist in einem klaren Kopf – kurz „Körpergeist“ tituliert. Dazu kann u.a. die Ergonomie am Arbeitsplatz bei, welche im letzten Jahr im Fokus der deutschlandweit einzigartigen Kooperation des BDS Bayern und der AOK Bayern stand, andererseits aber natürlich auch die psychische Komponente, welche 2023 im Mittelpunkt des Betrieblichen Gesundheitsmanagements steht. Fehlende Bewegung schon bei den Kindern, Übermüdung, Leistungsdruck, Corona, Welt- und Wirtschaftskrisen – all das führt zu Ängsten und Stress, welche unsere Psyche belasten und sich zudem in Schmerzen äußern können. Doch Schmerzen bereiten wiederum psychisch krank. Man möchte gesund werden, kommt aber nicht weiter. Depression und Burnout sind die Folge. Eine Kettenreaktion, die Professor Grönemeyer durchbrechen will. Seine Forderung: „Wir müssen die Medizin verändern – der Game Changer in der Medizin ist die Prävention! Vorsorgen ist besser und billiger als heilen.“

Die Medizin sollte nicht auf das Lebensende und die zu diesem Zeitpunkt möglichen Krankheiten blicken, sondern die gesamte Lebenszeit kontinuierlich begleiten, um auf jede Lebensphase und jeden Lebensumstand individuell reagieren und vorsorgen zu können. Im privaten Bereich können wir laut Professor Grönemeyer alle etwas tun, um Stressfolgen wie Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Diabetes, Depression und Burnout zu vermeiden: „60 Prozent meines Wohlbefindens liegen nachgewiesenermaßen in meinem eigenen Tun.“ Bewegung, Sport, genügend Sauerstoffzufuhr, eine gesunde Lebensweise und Ernährung können entscheidend dazu beitragen, psychischen Problemen vorab entgegenzuwirken. Im betrieblichen Rahmen geht für den „Vater der Mikrotherapie“ in erster Linie um die Kreation einer „wertschätzenden Unternehmenskultur“, welche Mitarbeitern und Führungskräften gleichermaßen Wohlbefinden und ein von Respekt geprägtes Miteinander beschert. Sein Fazit: „Eine negative Life-Work-Balance schadet nicht nur dem persönlichen, sondern letztlich auch dem unternehmerischen Erfolg. Lasst uns einander vertrauen! Im Wort ,Zufriedenheit´steckt das Wort ,Frieden´. Und genau das brauchen wir.“

Im Rahmen der von BDS Bayern und AOK Bayern konzipierten Veranstaltung „Gesunder Geist, gesunder Körper: Eine Reise zur psychischen Gesundheit“ in der Alten Brauerei Stegen in Inning am Ammersee ließ Sven Hannawald am 26.02.2023 tief blicken – in seine Laufbahn, in seine mentalen Kämpfe und seine Strategien, die in zurück in ein lebenswertes Leben führten. Heute ist er nicht nur bei der ARD als Skisprung-Experte und als Botschafter für psychische Gesundheit der Bundesregierung und der AOK Bayern aktiv, sondern hält auch Vorträge und Seminare über Stress- und Burnout-Prävention im Rahmen betrieblicher Gesundheit.

Anfang 2002 saß ganz Deutschland gebannt vor dem Fernseher. Würde Sven Hannawald als erster Skispringer alle vier Wettbewerbe der Vierschanzentournee gewinnen können? Der Druck der Nation lastete auf seinen Schultern, er wog schwer – aber Sven Hannawald gelang das Undenkbar. Wie nervenstark muss jemand sein, dem ein solcher Husarenritt unter den Augen eines Millionenpublikums gelingt?! Doch hinter die Fassade eines Menschen können wir nicht blicken. „Ich bin nach meiner Geschichte froh, im Rahmen meiner Tätigkeit für die ARD überhaupt wieder an der Schanze stehen zu dürfen“, offenbarte Sven Hannawald gleich zu Beginn des Gesprächs mit Moderatorin und TV-München-Chefredakteurin Marion Gehlert. „Durch die Luft zu fliegen, ist das Schönste. Für meine Karriere bin ich sehr dankbar.“ Auf diesem Weltklasse-Niveau lernte Hannawald neben all den Erfolgen aber auch schon vor seinem eigentlichen Burnout die Schattenseiten des Leistungssports kennen: Reisestress, Druck von außen und innen, nervenaufreibende Wettbewerbssituationen und Vorbereitungen, in denen man als Einzelsportler auch in Bezug auf das eigene Körpergewicht den letzten Vorteil im Vergleich zur Konkurrenz rauskitzeln möchte. „Ich habe damals schon länger gemerkt, dass irgendetwas in eine falsche Richtung geht“, erinnert sich Deutschlands Sportler des Jahres 2002 zurück. „Jeder hat seine eigene Stimme, die ihm das signalisiert. Dieser Zustand war das Ergebnis von Dauerarbeit. Ehrgeiz und Perfektionismus sind mir in die Wiege gelegt worden. Wenn ich als Jugendlicher Zweiter wurde, begann ich zu weinen… Wenn die anderen sich erholt haben, versuchte ich mich auf den nächsten Wettkampf vorzubereiten, um einen Vorsprung herausholen zu können. Ich habe gemerkt, wie verzweifelt mein Körper nach Abstand und Ruhe schrie… Ich wollte einfach, dass es mir wieder gut geht!“

Es folgte Arztbesuch um Arztbesuch, in dessen Verlauf ihm aber stets nur bescheinigt wurde, physisch in absoluter Topverfassung zu sein. Erst der letzte Praxistermin verschaffte Klarheit: typisches Burnout-Syndrom, sofortige Einweisung in die Klinik. Diese im Leistungssport außergewöhnliche Vollbremsung forderte viel von seinem privatem und geschäftlichem Umfeld – dennoch war sie im Sinne des Menschen Sven Hannawald alternativlos. „Sie merkten, dass ich mich von jemandem, der sich gerne in einer Gruppe aufhielt und Witze machte, zu einer Person gewandelt hatte, die sich komplett zurückzog und mit allem überfordert war. In der Klinik war ich nach Jahrzehnten erstmals an einem Ort, an dem ich Abstand zu allem gewinnen und an der Seite von Fachpersonal in das Problem einarbeiten konnte. Ich lernte, klare Grenzen zu setzen und mir Pausen zu gestatten.“ Letzteres ist heute noch seine wichtigste Stellschraube im Umgang mit Stresssituationen – denn die Grundeigenschaften seines Charakters, Zielstrebigkeit, eigenes Anspruchsdenken, sind weiterhin gegeben. Die Arbeit bei der ARD und als Unternehmensberater im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements erfordern viel Zeit und Engagement. Allerdings setzt Hannawald sich selbst im Unterschied zu früher präventive Stoppschilder. Es gibt Tage, die zur „roten Zone“ erklärt werden, Phasen, in denen der Kopf durchatmen und neue Kraft schöpfen kann. Sein oberstes Ziel ist nicht mehr das Podest, sondern Seelenfireden. „Ich bin Perfektionist. Entweder mache ich etwas richtig oder gar nicht. Der Unterschied ist, dass ich mir heute feste Auszeiten gebe.“

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (kurz: BGM) ist in der modernen Gesellschaft einer der entscheidenden Schlüssel zum langfristigen Erfolg eines Unternehmens. In Kooperation mit unserem neuen Partner im Bereich „Gesundheit im Betrieb“, der AOK Bayern, bietet der BDS Bayern seinen Mitgliedern ab sofort die Möglichkeit, die im Unternehmen existenten Arbeitsplätze hinsichtlich ergonomischer Faktoren unter Anleitung eines Experten zu analysieren sowie die Arbeitsabläufe nachhaltig zu optimieren: schnell, verständlich, unkompliziert.

Der Vorteil für unsere Mitglieder – Kosten für diese Gesundheitsmaßnahmen werden bis zu 100 Prozent von der AOK Bayern übernommen!

Die AOK Bayern ist nicht nur Marktführer im Freistaat mit einem Anteil an Versicherten von über 40 Prozent, sondern zudem Spitzenreiter im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung und richtet seinen Fokus im Gegensatz zu einem Großteil der anderen Marktteilnehmer explizit auf kleine und mittlere Unternehmen. Mehr als 130 Gesundheitsexperten der AOK betreuen jährlich bayernweit etwa 2815 Firmen mit mehr als 8500 Einzelmaßnahmen.

Von diesen über Jahren gewachsenen Strukturen und dem fundierten Know-How können auch Sie nun als Mitglied im BDS Bayern profitieren und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ihres Betriebs nachhaltig stärken!

Laut des Bundesgesundheitsministeriums steigert die Implementierung betrieblicher Gesundheitsförderung effizient das Arbeitsvermögen sowie die Motivation der Mitarbeiter, erhöht Produktivität und Qualität und senkt erwiesenermaßen Fehlzeiten und Produktionsausfälle. Die Folge ist eine Imageaufwertung für Ihr Unternehmen und eine effektive Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.

Die Beschäftigten wiederum können aktiv an der Gestaltung ihres Arbeitsplatzes sowie der Arbeitsabläufe mitwirken, erfreuen sich an den Verbesserungen ihres allgemeinen Gesundheitszustandes und der Lebensqualität, der Zunahme der eigenen Leistungsfähigkeit, als auch der Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und des Betriebsklimas.

Umfragen bei Inhabern, die Mitglied beim BDS Bayern sind und an den Gesundheitsförderung teilgenommen haben, besagen, dass die Mitarbeiter bereits nach zwei Monaten ihre körperlichen Beschwerden massiv verringern konnten und sich zu 90 Prozent (!) besser fühlten als vor den Maßnahmen.

Die präventive Gesundheitsförderung in Zusammenarbeit mit der AOK Bayern erfolgt hierbei in der Praxis in drei Stufen:

  1. Anamnese und Beratungsgespräch
  2. Angebot gezielter Maßnahmen
  3. Vereinbarung eines Termins zur Umsetzung


Wichtig: Der normale Betriebsablauf im Alltag wird in diesem Prozess zu keiner Sekunde negativ beeinflusst.

Möchten Sie weitere Infos erfahren, welche Vorteile die Kooperation zwischen BDS Bayern und AOK Bayern für Sie als Mitglied birgt, und wie Sie Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen fit für die Herausforderungen der Zukunft machen?

Dann kontaktieren Sie direkt unseren Berater für Betriebliches Management